Brockenwanderung #2

Christian Friedrich • 23. April 2022

Ab/bis Torfhaus - 27.05.2020

🚶8 km/Strecke   ⬆️ 300 Höhenmeter  😀 leicht


Es vergingen sage und schreibe fast 13 Jahre bis zur zweiten Wanderung auf den Brocken. Warum? Keine Ahnung! WIr fanden es damals toll! Da hatten wir jedoch die Übernachtung im Hotel zwischen Auf- und Abstieg. Für mich war es schwer vorstellbar an einem Tag beides zu schaffen.


Immer wieder keimte die Idee auf, es zu versuchen. Doch erst an diesem Mittwoch passte alles zusammen. Viel war in der Zwischenzeit passiert: wir haben geheiratet, waren viel verreist, haben eine wundervolle Tochter bekommen und das Corona-Virus hielt die ganze Welt in Atem!


Alle diese Ereignisse waren prägend für mein Leben! Vor allem aber das Reisen hatte es mir ganz persönlich angetan. So sehr, dass ich mittlerweile als Touristikkaufmann arbeite. Am beeindruckensten waren dabei unsere Roadtrips durch die USA. Ich kann mich genau erinnern, welches zutiefst glückliche Gefühl sich in mir breit machte, als wir zum ersten Mal durch die Wälder und Nationalparks in Kalifornien wanderten. Diese Ruhe, dieser Duft, diese faszinierende Natur... 


Ich musste kurz ausholen damit ich verständlich machen kann, was an diesem 27. Mai 2020 mit mir passierte. Ich ließ mich von meiner Frau überzeugen von der "Westseite" auf den Brocken zu wandern. Öfter schon hatte sie mir davon erzählt, dass der Goetheweg ab Torfhaus einfach schön ist. Ich war skeptisch aber ließ mich überzeugen.


Wir stellten unser Auto auf dem großen Parkplatz in Torfhaus ab und folgten den Schildern Richtung Brocken. Schon nach kurzer Zeit ging es auf Holzstegen über das Torfhaus-Moor. Noch mehr beeindruckte mich allerdings was danach zu sehen war. Auf einem schön angelegten und leicht ansteigenden Wanderweg ging es weiter. Doch rechts und links von mir war kaum Grün zu sehen. Kahle  oder abgeknickte Bäume prägten das Landschaftsbild. In unmittelbarer Nähe zum Wanderweg schienen sie sogar gefällt worden zu sein, denn dort standen nur noch kahle Stümpfe. "Was ist hier los?", fragte ich mich. Das sah merkwürdig aus! Schön konnte man das nicht nennen. Und dennoch faszinierte es mich. Mehr sogar... Ich fühlte mich zwischenzeitlich ähnlich glücklich wie damals in den kalifornischen Nationalparks.


Vielleicht denkt sich der ein oder andere, der ebenfalls schon in denselben Ecken unterwegs war, dass der Vergleich etwas weit her geholt ist. Doch Gefühle sind selten rational. Und so genoss ich einfach dieses Gefühl auf dem restllichen Weg bis zum Gipfel. Diese zweite Wanderung auf den Brocken - die sich wie meine erste anfühlte - veränderte etwas in mir. 


Ich könnte noch so viel über diesen Tag schreiben aber da es nicht das letzte Mal über den Goetheweg ging, hebe ich mir noch ein bisschen was auf!

Beginn des Weges in das Torfhaus-Moor bei Torfhaus. Zunächst noch dichter Wald, dann Übergang zu weiter ebener Fläche.
Torfhaus-Moor soweit das Auge reicht. Einmalig im Nationalpark Harz. Und nicht ganz ungefährlich!
Wegweiser im Nationalpark Harz bei Torfhaus. Neben dem Weg zum Brocken, werden hier viele weitere Wanderwege angezeigt.

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Getreu der Überschrift möchte ich euch hier zusammenfassen, was wir sonst noch auf Fuerteventura erlebt und gesehen haben. Eine Woche hatten wir vor uns, waren die ganze Zeit mobil, da wir unseren Mietwagen direkt am Flughafen übernommen haben. Ich hatte mir selbst verordnet, es diesmal ein bisschen ruhiger angehen zu lassen, da die letzten Wochen im Job echt geschlaucht hatten. Darüber will ich mich auf gar keinen Fall beklagen - ganz im Gegenteil. Es ist super schön endlich wieder für unsere Kunden den langersehnten Urlaub zu planen. Costa Calma, Morro Jable, Jandia oder ganz und gar Corralejo? Die Orte unterscheiden sich schon - sowohl vom Charakter als auch von der Lage. Costa Calma liegt circa eine Stunde vom Flughafen entfernt und ist eine Hochburg der deutschen Urlauber. Einen historischen Ortskern sucht ihr hier vergebens, dafür habt ihr eine (beinahe) perfekte touristische Infrastruktur und einen langen Sandstrand direkt vor der Tür. Esquinzio und Jandia sind auch sehr touristisch, die Strände sind teilweise nur über Treppen erreichbar. Morro Jable im Süden besitzt einen natürlichen Ortskern um den herum zwar mächtig Hotels gebaut worden aber ein gewisser Charme trotzdem erhalten werden konnte. Ein ebenfalls langer Sandstrand liegt bis ungefähr auf Höhe des Robinson Club Jandia Playa direkt an der Promenade. Östlich davon durchquert man auf dem Weg zum Strand eine Salzwiese. Wer es authentischer mag und die Nähe zu EInheimischen sucht, ist in Corralejo ganz im Norden gut aufgehoben. Das ehemalige Fischerdorf ist ordentlich gewachsen und besitzt drei kleinere Stadtstrände. Dafür liegt der Ort direkt neben dem Naturpark "Dunas de Corralejo". Man wohnt hier in direkter Nachbarsdhaft zu einem der Highlights von Fuerteventura. Sollte man sich für einen Urlaubsort im Süden der Insel entscheiden, lohn sich der Weg zu den Dünen dennoch. Urplötzllich wandelt sich das Landschaftsbild dramatisch und man fühlt sich in die Sahara versetzt. Meterhohe Wanderdünen verlaufen hier auf 26km² und malen bei jedem Besuch ein anderes Bild, da der stetige Wind dafür sorgt, dass die Dünen permanent in Bewegung sind. Entlang der Küste führt eine Straße durch den Naturpark. Möglicherweise wird diese aber in Zukunft geschlossen. Parkplätze sind am Straßenrand immer mal wieder vorhanden. Man kann also bequem anhalten und an den Strand gehen oder in den Dünen wandern. Das macht echt Gaudi! Quais nur einen Katzensprung entfernt von Corralejo liegt die nächste Kanareninsel Lanzarote. Wer möchte, kann einen Tagesausflug auf die Nachbarinsel unternehmen. Ein ganzes Ende weiter südlich haben wir einen ganzen Tag in DEM Eldorado für Familien auf Fuerteventura verbracht: dem Oasis Park! Jeder wird euch sagen, dass man dorthin muss. Und ich kann das bestätigen! Ihr könnt hier locker einen ganzen Tag verbringen ohne euch zu langweilen. Der Park ist eine Mischung aus herrlich angelegtem Tierpark und spektakulärem Botanischen Garten. Tiershows (Greifvögel, Seelöwen, Reptilien) gibt es ebenfalls und der Vollständigkeit halber soll auch erwähnt werden, dass am Strand Reitsafaris mit Kamelen angeboten werden. Über deren Qualität können wir nichts sagen, wir lehnen solche Ausnutzung der Tiere ab. Der Park ist vor allem auch herrlich schattig angelegt und man kann es dort auch bei heißem Wetter gut aushalten. Lasst euch nicht täuschen, der Park ist größer als er zunächst erscheint. Von Amerikansichen Alligatoren über Flamingos bis hin zu Emus gibt es eine bunte Mischung an Tieren zu sehen. Der Park ist in verschiende Themenbereiche unterteilt und so kann es auch schonmal sein, dass ihr z.B. bei den Reptilien plötzlich ganz alleine unterwegs seid... Der Eintritt lag im Mai 2022 bei ca. 35€ p.P. und ist somit nicht ganz günstig. Daher sollte man wirklich den ganzen Tag dort verbringen damit es sich lohnt! Man kann sich entweder selbst verpflegen oder Getränke und Essen vor Ort kaufen. Es gibt einen Shuttle-Bus, der Parkbesucher von den umliegenden Hotels einsammelt und auch wieder zurück fährt. Wer lieber selber anreist, findet auf jeden Fall auch einen Parkplatz dirket am Park. Ganz im Süden der Insel liegt Morro Jable. Der Ortskern liegt in einer Schlucht und grenzt sich eindeutig von der Hotelzone ab. Es war schon gut was los hier aber in einem ruhigen Hotel kann ich es mir gut vorstellen, hier den Urlaub zu verbringen. Dafür spricht auf jeden Fall eine gute touristische Infrastruktur und die Nähe zum langen Sandstrand. Wir hatten von einer Schildkröten - Rettungsstation hier im Ort gehört und machten uns daher zuerst auf den Weg zum Hafen. Um diesen zu erreichen, umfährt man den Ort in einem Halbkreis und hat dadurch beste Aussicht auf Morro Jable. Der Hafen selbst ist schön anzusehen aber unspektakulär. Einen Parkplatz finden, ist kein Problem wenn man sich ein wenig umsehen möchte. In den Hafenbecken gibt es kleine und größere Fische - manchmal sogar Rochen - zu sehen. Auch werden hier Delfin - Touren angeboten. Von der Rettungsstation für Schildkröten war jedoch nichts zu sehen. Einer der Verkäufer für Delfin - Ausflüge zeigte uns aber wo wir fündig werden. Ich muss euch vorwarnen: Ihr dürft hier nicht zuviel erwarten. Es handelt sich um ein nicht-kommerzielles Projekt der EU, wo Meeresschildkröten, die sich in z.B. Fischernetzen verfangen hatten, aufgenommen und aufgepeppelt werden. Man kann entlang der Plastikbecken gehen und die "Dudes" beobachten. Je nachdem, wie interessant das für euch ist, seid ihr aber nach ein paar Minuten durch. Die Mitarbeiter vor Ort geben auch gerne noch Auskunft aber wohl nur auf Spanisch. Als eigenes Ausflugsziel lohnt sich die Sation also nicht, aber wer in der Gegend unterwegs ist, kann gerne mal einen Stopp machen. Danach fahrt ihr entweder weiter Richtung Westen ans "wilde Ende" Fuerteventuras bei Cofete (unbefestigte Straßen) oder ihr fahrt zurück nach Morro Jable. Es gibt dort wirklich tolle Bars, Restaurants und Shops an der Promenade oder auch in zweiter und dritter Reihe. Oft mit Meerblick! Fuerteventura hat den Ruf ein Paradies für Strandliebhaber zu sein. Ganz besonders dürften die Herzen an diesem Strand höher schlagen: Playa de Sotavento de Jandia! Zwischen Costa Calma und Esquinzio breitet sich dieser Traumstrand aus. Heller leuchtender Sand, türkises Wasser und eine Lagune in der sich zahlreiche kleine Fische tummeln! Schaut euch diesen Starnd unbedingt vor oder nach dem Sonnenbaden von einem der Aussichtspunkte entlang der Hauptstraße an! Es ist einfach atemberaubend schön! Der Strand ist bekannt unfd beliebt bei Surfern. Daher gehe ich davon aus, dass der starke Wind, den wir bei unserem Besuch hatten, keine Ausnahme war. Auch das Baden ist nicht ganz ohne, da die Surfer öfter blitzschnell den Weg der Badenden kreuzen. Also: Vorsicht! Aber man sollte es mal gesehen haben! Auch hier gilt: Sonnencreme und (fest sitzenden) Hut nicht vergessen! Es gibt keinen Schatten! Aufgrund der Optik und der Atmosphäre aber eine klare Empfehlung! Dies sind natürlich längst nicht alle Highlights auf Fuerteventura. Schreibt mir gerne eine Mail wenn ihr noch andere Spots entdeckt habt, die ihr empfehlen könnt. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Fakten über Fuerteventura folgt später noch unter den Reisezielen!
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